„Vergewaltigt, traumatisiert, entwürdigt“
Die Frauenrechtlerin und Ex-Prostituierte Sandra Norak wirft der Politik in Bund und Ländern vor, die Prostitution zu verniedlichen und junge Frauen ins Gewerbe zu treiben. Wie viel Widerstand sie damit auslöst, zeigte jüngst ihr Auftreten im Landtag NRW.
Als der Zuhälter Sandra Norak erstmals ins Bordell mitnahm, berief er sich auf Gesetz und Politik – um die junge Frau zum Anschaffen zu überreden. Sexarbeit sei hierzulande legal. Ein Job wie jeder andere. Das habe die Politik entschieden. Ein bisschen anzuschaffen, da sei nichts bei. Überhaupt, so redete er auf die junge Frau ein, solle sie nicht prüde sein und es mal probieren. Sandra Norak war 17 Jahre alt und labil. Ihren späteren Zuhälter hielt sie für ihren Freund. Sie glaubte, dass er sie liebe. Und noch eine Lüge nahm sie ihm ab: dass er verschuldet sei, dringend Geld brauche – und sie deshalb bitte, für ihn anzuschaffen. Sandra ließ sich darauf ein. Und so begannen sechs Jahre in einer Welt, in der Frauen „alltäglich vergewaltigt, traumatisiert und ihrer Menschenwürde beraubt werden“, wie die inzwischen 29-Jährige heute sagt.
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